1.3. Vom tar.gz zur Linux-Distribution

Der Begriff Linux-Distribution bezeichnet die Zusammenfassung von Softwarepaketen aus unterschiedlichen Quellen und deren gemeinsame Verteilung unter einem Distributionsnamen. Einen hohen Bekanntheitsgrad haben heute z.B. RedHat/Fedora, Debian, SuSE-Linux, Ubuntu, Knoppix und Linux Mint erreicht.

Die Vorteile einer Distribution liegen klar auf der Hand: aktuelle, stabile Versionen der Programme und insbesondere die Abstimmung der einzelnen Pakete aufeinander. Letzteres leistet der Distributor und nimmt damit Ihnen als Nutzer erhebliche Arbeit ab. Sie können sich darauf konzentrieren, die Distribution bzw. die Programme daraus zu verwenden.

Die ersten Linux-Distributionen entstanden zu Beginn der 1990er Jahre. Zu den Pionieren zählen Yggdrasil, SLS, Slackware, SuSE, RedHat und Debian. Bis dahin gab es kaum spezifische Pakete für jedes System – jeder Anwender passte die Software nach seinen eigenen Bedürfnissen an und pflegte diese Version dann kontinuierlich weiter. Zumeist waren das einfache tar.gz-Archive, die von Hand ergänzt und vorrangig für das eigene System übersetzt wurden.

Ein automatisiertes Verwalten der Software war zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich, weil die Strukturen nicht erdacht und umgesetzt waren. Abhängigkeiten der Software ließen sich nicht automatisch auflösen. Als Benutzer mussten Sie einerseits wissen, welche Software einander bedingte, und andererseits, welche Versionen und Varianten sich miteinander vertrugen. Namensgleiche Dateien und Verzeichnisse waren problematisch. Die große Kunst bestand im Wissen, in welcher Reihenfolge Sie zueinander passende Versionen von Software zunächst auswählen und diese nachfolgend auf Ihrem Linuxsystem installieren und konfigurieren mussten.