26.3. Empfehlungen zum Umgang im Alltag
Die enorme Vielfalt des Debian-Paketbestands macht neugierig und
ermutigt sicher nicht nur uns als Autoren, Software mit interessant
klingenden Namen und Möglichkeiten auszuprobieren und damit zu
experimentieren. Wir empfehlen Ihnen, trotz allem Enthusiasmus dabei die
nachfolgenden Aspekte nicht zu vergessen:
-
Mit der Zeit wächst die Menge installierter Softwarepakete, was a)
zu einem gut gefüllten Speichermedium, b) zu potentiell mehr unbenutzt
laufenden Programmen und c) zu einem Dateisystem führt, welches Stück
für Stück an seine Leistungsgrenzen bzgl. der Einträge (Inodes)
gelangt. Je stärker das Speichermedium gefüllt ist, umso größer wird
die Zugriffszeit auf die Daten. Die Erfahrungswerte schwanken zwar,
aber ein Füllstand von über 80% bedarf zumindest zunehmend stärkerer
Beobachtung. Behalten Sie daher neben den Verzeichnissen für Binär- und
Konfigurationsdateien auch den Paketcache im Auge (siehe dazu
Kapitel 7, Paketcache).
-
Halten Sie den Paketbestand auf Ihren Systemen möglichst klein und
überschaubar. Damit verringert sich der Umfang der Pakete und Daten, die
von Ihnen zu aktualisieren sind.
-
Misten Sie den Softwarebestand regelmäßig aus. Lassen Sie daher nur
die Softwarepakete installiert, die Sie auch tatsächlich benötigen. Dies
setzt allerdings voraus, dass Sie wissen, was Sie oder die von Ihnen
betreuten Benutzer tatsächlich verwenden. Als Admin sollten Sie das aber
wissen bzw. können das sicher herausfinden. Vergessen Sie beim Aufräumen
nicht die Konfigurationsdateien der Pakete (siehe
Abschnitt 8.43, „Pakete deinstallieren“). Achten Sie dabei insbesondere auf Pakete,
die automatisiert Daemons starten. Dies erhöht die benötigte
Rechenleistung und im Endeffekt auch die Stromrechnung.
-
Setzen Sie die von Ihnen betreuten Systeme möglichst identisch auf.
Das betrifft insbesondere die von Ihnen ausgewählte Veröffentlichung,
den Paketbestand und die verwendeten Versionen. Es verringert damit die
Vielfalt und Probleme, die überhaupt auftreten können (siehe dazu auch
Kapitel 35, Automatisierte Installation).
-
Aktualisieren Sie Ihre Software regelmäßig. Neben der
sicherheitsrelevanten Aktualität des fehlerbereinigten Softwarebestands
sorgt es für einen weiteren Zeitvorteil: viele kleine Änderungen sind
meist einfacher durchzuführen als eine große mit vielen Korrekturen.
-
Räumen Sie auch den Paketcache auf. Das kann sowohl automatisiert, als
auch manuell geschehen (siehe dazu Abschnitt 7.5, „Paketcache aufräumen“).