52.9. Nachbauten und Derivate

Gerade in der Embedded-Szene, wo es auf Kompaktheit ankommt, sind dpkg und APT oft zu groß und komplex. Dennoch sind die Grundideen von Debians Paketmanagement-System auch in dieser Community beliebt und werden genutzt. So ist das Itsy Package Management System (ipkg) [ipkg] und später dessen Fork OpenMoko Package Management System (opkg) [opkg] entstanden. opkg ist heute noch u.a. bei OpenWrt im Einsatz, einer bekannten Linux-Distribution für WLAN-Router.

Auch Canonical – das Unternehmen hinter Ubuntu – versucht sich seit 2013 in einem Derivat von Debians Paketsystem. Ihre sogenannten Click-Pakete (siehe [Click-Paket-Format] und [SingleClickInstall]) funktionieren ähnlich wie deb-Pakete, jedoch ohne große Abhängigkeiten, und sind optimiert auf den Einsatz bei mobilen Geräten von Drittanbietern. Die hervorgehobenen Merkmale sind die direkte Installation des Pakets aus dem Webbrowser (siehe auch Kapitel 25, Webbasierte Installation von Paketen mit apturl) und die geringen Paketabhängigkeiten. Das Ziel besteht darin, alle benötigten Daten einer Software in möglichst einem Paket bereitzustellen.

Wie sich in der Diskussion zeigt, ist der Einsatz der Click-Pakete recht umstritten (siehe [Click-Paket-Format-Diskussionen] und [Watson-App-Design]). Mittlerweise ist dieses Format vor dessen größerer Verbreitung bereits durch den seit Herbst 2015 verwendeten Nachfolger Snappy [Ubuntu-Snappy] [Ubuntu-Snappy-Projekt] überholt.