2.2. Varianten und Formate für Softwarepakete

Auf Linux-Systemen herrscht in Bezug auf das Paketformat keine Einheitlichkeit. Jede Linux-Distribution legt selbst fest, welches Paketformat sie verwendet. Zwei dieser Formate haben eine sehr hohe Verbreitung erlangt – rpm und deb. Slackware Linux nutzt hingegen ein schlichtes tar-Archiv, welches entweder mit gzip oder ab Release 13 mit xz komprimiert wird (siehe Tabelle 2.1, „Übersicht zu Paketformaten und deren Verbreitung“).

Tabelle 2.1. Übersicht zu Paketformaten und deren Verbreitung

Abkürzung Format in Verwendung Distribution

deb

Debian-Paketformat

seit 1993

Debian, Ubuntu, Grml, Knoppix, Linux Mint …

rpm

Redhat Package Manager

seit 1995

RedHat/Fedora, CentOS, Mandrake/Mandriva/Mageia, SuSE/openSUSE, …

apk

Android-Paketformat

seit 2003

Android

ipkg

Itsy Package Management System, Vorbild deb

2001 bis 2006

Unslung, OpenWrt, OpenMoko, webOS, Gumstix, iPAQ, QNAP (als Plugin), Synology (als Zusatz)

opkg

OpenMoko Package Management System, ipkg-Fork

seit 2006

OpenMoko, OpenWrt, OpenZaurus, OpenEmbedded

pkg.tar.gz

Pacman

seit 2002

Arch Linux

tar.gz, tar.xz

mit gzip bzw. xz komprimiertes tar-Archiv

seit 1993 (2009)

Slackware


Seit 2007 bestehen Containerformate, die insbesondere mit VirtualBox und Docker populär wurden. Ziel ist, in diesen Containern bereits fertig installierte Anwendungen bereitzustellen. Dazu zählen bspw. die Formate Flatpak, OpenContainers, Linux Containers (LXC), Snappy und VirtualBox (VDI) (siehe [Docker], [Flatpak], [OpenContainer], [LXC], [Ubuntu-Snappy-Projekt] und [VirtualBox]).

Tabelle 2.2. Übersicht zu Containerformaten und deren Verbreitung

Abkürzung in Verwendung Distribution Name des Debianpakets

Docker

seit 2014

Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, openSUSE, CentOS

docker [Debian-Paket-docker]

Flatpak

seit 2015

RedHat/Fedora, Ubuntu, CentOS

flatpak [Debian-Paket-flatpak]

Linux Containers (LXC)

seit 2008

Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, CentOS

lxc [Debian-Paket-lxc]

OpenContainers

seit 2015

Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, CentOS

oci-image-tool [Debian-Paket-oci-image-tool]

Snappy

seit 2015

Ubuntu

nicht vorhanden

VirtualBox (VDI)

seit 2007

Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, openSUSE, CentOS, Oracle Linux

virtualbox (kein offizielles Debianpaket)


Ändern Sie den Paketbestand auf Ihrem System durch eine Installation, Aktualisierung oder das Löschen eines oder mehrerer Pakete, ist in der Regel kein Neustart des gesamten Systems erforderlich. Die Paketpflege erfolgt bei laufendem System. Nach der Paketpflege ist üblicherweise lediglich der dazugehörige Dienst neu zu starten. Im Normalfall passiert dies heutzutage in den Maintainer-Skripten des Pakets und wird von der Paketverwaltung automatisch angestoßen. Mehr Informationen zu den Maintainer-Skripten finden Sie unter „Aufbau und Format eines Debianpakets“ in Abschnitt 4.2, „Aufbau und Format“.