Auf Linux-Systemen herrscht in Bezug auf das Paketformat keine
Einheitlichkeit. Jede Linux-Distribution legt selbst fest, welches
Paketformat sie verwendet. Zwei dieser Formate haben eine sehr hohe
Verbreitung erlangt – rpm
und deb
. Slackware Linux nutzt hingegen
ein schlichtes tar
-Archiv, welches entweder mit gzip
oder ab Release
13 mit xz
komprimiert wird (siehe Tabelle 2.1, „Übersicht zu Paketformaten und deren Verbreitung“).
Tabelle 2.1. Übersicht zu Paketformaten und deren Verbreitung
Abkürzung | Format | in Verwendung | Distribution |
---|---|---|---|
| Debian-Paketformat | seit 1993 | Debian, Ubuntu, Grml, Knoppix, Linux Mint … |
| Redhat Package Manager | seit 1995 | RedHat/Fedora, CentOS, Mandrake/Mandriva/Mageia, SuSE/openSUSE, … |
| Android-Paketformat | seit 2003 | Android |
| Itsy Package Management System, Vorbild | 2001 bis 2006 | Unslung, OpenWrt, OpenMoko, webOS, Gumstix, iPAQ, QNAP (als Plugin), Synology (als Zusatz) |
| OpenMoko Package Management System, | seit 2006 | OpenMoko, OpenWrt, OpenZaurus, OpenEmbedded |
| Pacman | seit 2002 | Arch Linux |
| mit | seit 1993 (2009) | Slackware |
Seit 2007 bestehen Containerformate, die insbesondere mit VirtualBox und Docker populär wurden. Ziel ist, in diesen Containern bereits fertig installierte Anwendungen bereitzustellen. Dazu zählen bspw. die Formate Flatpak, OpenContainers, Linux Containers (LXC), Snappy und VirtualBox (VDI) (siehe [Docker], [Flatpak], [OpenContainer], [LXC], [Ubuntu-Snappy-Projekt] und [VirtualBox]).
Tabelle 2.2. Übersicht zu Containerformaten und deren Verbreitung
Abkürzung | in Verwendung | Distribution | Name des Debianpakets |
---|---|---|---|
Docker | seit 2014 | Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, openSUSE, CentOS | docker [Debian-Paket-docker] |
Flatpak | seit 2015 | RedHat/Fedora, Ubuntu, CentOS | flatpak [Debian-Paket-flatpak] |
Linux Containers (LXC) | seit 2008 | Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, CentOS | |
OpenContainers | seit 2015 | Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, CentOS | oci-image-tool [Debian-Paket-oci-image-tool] |
Snappy | seit 2015 | Ubuntu | nicht vorhanden |
VirtualBox (VDI) | seit 2007 | Debian, Ubuntu, RedHat/Fedora, openSUSE, CentOS, Oracle Linux | virtualbox (kein offizielles Debianpaket) |
Ändern Sie den Paketbestand auf Ihrem System durch eine Installation, Aktualisierung oder das Löschen eines oder mehrerer Pakete, ist in der Regel kein Neustart des gesamten Systems erforderlich. Die Paketpflege erfolgt bei laufendem System. Nach der Paketpflege ist üblicherweise lediglich der dazugehörige Dienst neu zu starten. Im Normalfall passiert dies heutzutage in den Maintainer-Skripten des Pakets und wird von der Paketverwaltung automatisch angestoßen. Mehr Informationen zu den Maintainer-Skripten finden Sie unter „Aufbau und Format eines Debianpakets“ in Abschnitt 4.2, „Aufbau und Format“.