Unkritisch sind in jedem Fall alle Paketoperationen, bei denen Sie nur lesend auf den Paketbestand zugreifen, d.h. es in diesem nicht zu einer Veränderung kommt. Dazu zählen z.B. das Erfragen des Paketstatus (siehe Abschnitt 8.4, „Paketstatus erfragen“), die Liste der installierten Pakete anzeigen und deuten (siehe Abschnitt 8.5, „Liste der installierten Pakete anzeigen und deuten“), die neuen Pakete anzeigen (siehe Abschnitt 8.8, „Neue Pakete anzeigen“), die Pakete nach Prioritäten finden (siehe Abschnitt 8.9, „Pakete nach Prioritäten finden“), die Installationsgröße eines Pakets bestimmen (siehe Abschnitt 8.15, „Installationsgröße eines Pakets“), die Paketabhängigkeiten anzeigen (siehe Abschnitt 8.19, „Paketabhängigkeiten anzeigen“), die Herkunft der Pakete klären (siehe Abschnitt 8.14, „Aus welchem Repo kommen die Pakete“) und über den Paketinhalt suchen (siehe dazu Abschnitt 8.24, „Paket zu Datei finden“ und Abschnitt 8.26, „Paketinhalte anzeigen“).
Definitiv als bedenklich schätzen wir ein, wenn Sie APT und aptitude
im fliegenden Wechsel für alle Paketoperationen benutzen, bei denen der
Paketbestand verändert wird oder entsprechende Vormerkungen dazu
getroffen werden. Weiterhin treten Seiteneffekte auf, wenn mehrere
Programme zur Paketverwaltung gleichzeitig geöffnet sind, bspw.
aptitude
, Synaptic und SmartPM. Jedes der genannten Werkzeuge
versucht, für die einzelnen Aktionen die Paketdatenbank exklusiv nutzen.
Funken an dieser Stelle andere Programme dazwischen, entstehen Konflikte
mit unvorhersagbarem Ergebnis.
Um Letzteres zu verhindern, raten wir Ihnen zur konsequenten Benutzung des gleichen Werkzeugs. Zu den Operationen zählen z.B. das Beziehen und Installieren eines Pakets (siehe Abschnitt 8.34, „Paketdatei nur herunterladen“, Abschnitt 8.35, „Installation zwischengespeicherter Pakete aus dem Paketcache“ und Abschnitt 8.38, „Pakete installieren“) sowie das Ändern der Paketversion (siehe Abschnitt 8.41, „Pakete aktualisieren“ und Abschnitt 8.42, „Pakete downgraden“) und Deinstallieren bestehender Pakete (siehe Abschnitt 8.43, „Pakete deinstallieren“ und Abschnitt 8.44, „Umgang mit Waisen“).
Im Alltag hat sich besipielsweise bewährt, dass Sie zunächst über die
Textoberfläche von aptitude
oder die Debian-Webseite nach dem
passenden Paket suchen. In Folge installieren Sie die konkreten,
gewünschten Pakete via apt-get
oder apt
nach. Damit kombinieren Sie
eine graphische bzw. textbasierte Oberfläche mit der unmißverständlichen
Direktheit einer Kommandozeile.