Das Werkzeug apt-cacher
steht über das gleichnamige Paket
apt-cacher [Debian-Paket-apt-cacher] bereit. Es ist fester
Bestandteil der Debian-Paketliste.
Netztechnisch klemmt sich die Software zwischen dem (öffentlichen)
Paketmirror und den anfragenden Clients. Es ist interessant für kleine
und auch größere Netzwerke, die einen weitestgehend identischen
Softwarebestand besitzen. apt-cacher
ermöglicht einen Paketcache, d.h.
es merkt sich, welche Pakete bereits angefragt wurden und liefert diese
an den Anfragenden aus dem Paketcache, sofern sich das Paket bereits
darin befindet, ansonsten holt es das Paket zuvor vom Paketmirror.
Die Einrichtung unterteilt sich in zwei Schritte — die Konfiguration des Servers und der Clients. Der Server ist hierbei der Rechner, der den Paketcache später bereitstellt.
Zunächst installieren Sie das Paket apt-cacher auf dem Server,
idealerweise in Kombination mit einem APT-Proxy wie apt-proxy
[apt-proxy] oder approx (siehe Abschnitt 28.3, „Approx“). Danach aktivieren Sie
den Dienst zum automatischen Start von apt-cacher
, indem Sie noch
eine kleine Änderung in der Konfigurationssatei
/etc/default/apt-cacher
vornehmen. Ändern Sie darin diese Zeile wie
folgt von
`AUTOSTART`: `AUTOSTART=0`
in
`AUTOSTART`: `AUTOSTART=1`
Nachdem Sie die Konfigurationsdatei gespeichert haben, starten Sie
apt-cacher
neu, bspw. mittels /etc/init.d/apt-cacher restart
.
Auf einem Clients ändern Sie nun die Bezugsadresse für Softwarepakete.
Dazu legen Sie einen neuen Service an — die Datei namens
/etc/apt/apt.conf.d/90-apt-proxy.conf
. Diese Datei ergänzen Sie um den
folgenden Eintrag, indem Sie damit auf ihren APT-Cache verweisen:
Acquire::http::Proxy "http://repository-cache:3142";
Hier bezeichnet repository-cache
den von uns beispielhaft
ausgewählten Rechnernamen, der den Paketcache bereitstellt. Die Angabe
3142
bezeichnet den Port, auf dem der Paketcache auf die Anfragen
des Clients lauscht.