In Schritt eins überdenken Sie dazu die Größe der Partition. Wägen Sie dabei zwischen dem potentiellem und dem maximal zu erwartendem RAM-Verbrauch ab. Dabei helfen Ihnen diese Fragen:
Beispiel: Bei einigen installierten Spielen, dem Officeprogramm LibreOffice, dem Webbrowser Chromium, dem Netzwerkanalysetool Wireshark und dem Texteditor GNU Emacs kann ein Satz Paketaktualisierungen schnell mal ein knappes Gigabyte ausmachen. Axel hat sich daher bei seinem Laptop mit 8 GB RAM für maximal 2 GB Platz für heruntergeladene Pakete entschieden.
Schritt zwei betrifft die Integration in die Verzeichnishierarchie.
Tragen Sie dazu den neuen Einhängepunkt (engl. mount point) am Ende
der Datei /etc/fstab
ein. Bei Axels Laptop sieht dies
wie folgt aus:
/etc/fstab
-Eintrag für /var/cache/apt/archives/
.
# Gerät Einhängepunkt Dateisystemtyp Optionen fsck none /var/cache/apt/archives tmpfs size=2147483648 0 0
Alternativ können Sie anstatt einer festen Größe in Bytes (mit
size=<Größe in Bytes>
) auch einen prozentualen Wert angeben
(size=<Größe in Prozent der RAM-Größe>%
). Bei 8 MB RAM ist eine feste
Größe von 2 MB mit der Angabe size=25%
identisch.
Nur mit dem Eintrag selbst ist das Dateisystem aber noch nicht
eingehängt. Um eventuell bereits heruntergeladene Pakete nicht zu
verwerfen, verschieben Sie in Schritt drei als Benutzer root
den
aktuellen Inhalt des Verzeichnisses /var/cache/apt/archives/
temporär woanders hin, hängen das tmpfs
-Dateisystem aus dem RAM ein
(es wird dabei automatisch erzeugt) und verschieben die vorher
gesicherten Dateien an die alte Position im Dateibaum zurück.
Einhängen von /var/cache/apt/archives/
als tmpfs
-Dateisystem.
# mkdir /var/cache/apt/archives.temp # mv /var/cache/apt/archives/* /var/cache/apt/archives.temp/ # mount /var/cache/apt/archives # mv /var/cache/apt/archives.temp/* /var/cache/apt/archives/ #
Zum Testen rufen Sie am besten einmal das Kommando apt-get update
auf.
Wenn sich das Kommando nicht mit Fehlermeldungen gegen die aktuellen
Einstellungen wehrt, haben Sie sehr wahrscheinlich alles richtig gemacht
und die Einrichtung ist erfolgreich abgeschlossen.
Die Einrichtung als tmpfs
-Dateisystem im RAM macht sich auch nach
einem Neustart Ihres Linuxsystems bemerkbar. In diesem Fall verschwinden
sämtliche heruntergeladenen Paketdateien wieder aus dem Cache. Ein
Neustart hat somit den gleichen Effekt wie der Aufruf apt-get clean
auf der Kommandozeile — nur: sie müssen seltener von Hand aufräumen.