11.7. Risiken und Seiteneffekte

Die Idee, die aptitude mit dem Konzept der Vormerkungen transportiert, ist toll und ungemein praktisch. Es erleichtert komplexe Veränderungen des Paketbestands auf Ihrem Debian-System. Es hilft Ihnen dabei, den ganzen Arbeitsberg in handhabbare Einzelschritte zu zerlegen und später „alles in einem Rutsch“ ablaufen zu lassen.

Sind Sie jedoch mit dem Konzept noch weniger vertraut, lauern kleine Fallen, die durchaus für Überraschungen sorgen können.

  1. aptitude merkt sich, welche Vormerkungen Sie über die Textoberfläche vorgenommen haben. Beenden Sie aptitude mittels q, speichert es die Vormerkungen. Brechen Sie aptitude hingegen mit Ctrl+c ab, werden die Vormerkungen nicht aktualisiert und bleiben so, wie sie bisher sind.
  2. Nutzen Sie aptitude eher selten, ist nicht auszuschließen, dass Sie die vorher gemerkten Aktionen inzwischen nicht mehr präsent haben. In Folge können Änderungen des Paketbestands passieren, die Sie (nicht mehr) zuordnen können. Wir raten Ihnen daher, vorher die eventuell bereits bestehenden Vormerkungen zu prüfen (siehe Abschnitt 11.3, „Bestehende Vormerkungen anzeigen“) und erst danach weitere Änderungen im Paketbestand zu veranlassen.
  3. Wechseln Sie in der Benutzung zwischen aptitude und anderen Paketverwaltungsprogrammen hin und her, wird es auch sehr spannend. APT weiß bspw. nichts von den Vormerkungen seitens aptitude und kann diese daher auch nicht berücksichtigen. Verwirrung auf allen Seiten ist hier zu erwarten und gegebenenfalls werden andere Paketoperationen ausgeführt, als sie beabsichtigt haben (siehe dazu auch Kapitel 12, APT und aptitude mischen).