Wie bereits in Abschnitt 3.1, „Paketquellen“ ausgeführt, sind die Datei
/etc/apt/sources.list
und das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/
Dreh- und Angelpunkte für alle verwendeten Paketquellen. Erfolgen von
Ihnen oder einem Programm Änderungen darin, muss die Paketverwaltung
anschließend noch über diese Modifikation informiert werden, damit sie
den Paketcache anhand der aktualisierten Liste von Repositories auf den
neuesten Stand bringt. Die Paketverwaltung erkennt die Änderungen nicht
von sich aus und wartet auf ihren „Anstoß“. Danach synchronisiert sie
die lokal vorliegenden Informationen über die verfügbaren Pakete und
deren Abhängigkeiten (siehe Kapitel 7, Paketcache) mit den konfigurierten
Paketquellen (Abschnitt 3.1, „Paketquellen“).
Wir empfehlen Ihnen zur Aktualisierung den folgenden Ablauf:
cp -pv /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.backup
.
Gegebenenfalls macht das auch Ihr Texteditor automatisch.
/etc/apt/sources.list
nach und speichern diese ab. Wenn Sie
lediglich eine neue Paketquelle hinzufügen wollen, können Sie alternativ
auch eine neue Datei mit dieser Paketquelle im Verzeichnis
/etc/apt/sources.list.d/
anlegen. Der Name dieser Datei muss dann
auf .list
enden, bspw. skype.list
für die Paketquelle zum
Kommunikationsprogramm Skype.
apt-get update
, aptitude update
oder seit Debian 8 Jessie
auch mit apt update
. Bitte beachten Sie dazu auch unsere Anmerkungen
unter „Liste der verfügbaren Pakete aktualisieren“ in
Abschnitt 3.13, „Liste der verfügbaren Pakete aktualisieren“. Handelt es sich um ein
Upgrade auf eine neue Version Ihrer Distribution, lesen Sie bitte dazu
zusätzlich unter „Distribution aktualisieren“ in
Abschnitt 8.46, „Distribution aktualisieren (update und upgrade)“ nach.
Mit dieser Vorgehensweise ist sichergestellt, dass die Paketverwaltung Ihre Veränderungen in der Liste der Paketquellen beachtet hat. Nun können Sie die Pakete aus den geänderten oder neuen Paketquellen zu Ihrem System hinzufügen.
Möchten Sie diese Schrittfolge automatisieren, hilft Ihnen das
Kommando add-apt-repository
weiter. Dessen Möglichkeiten besprechen
wir genauer in Abschnitt 3.9, „Einträge mit add-apt-repository
im Griff behalten“.
Im Bedarfsfall können Sie auch auf den Stand vor Ihren Veränderungen
zurückgreifen. Sollte dies erforderlich sein, restaurieren Sie die im
ersten Schritt angelegte Sicherheitskopie oder — falls Sie nur eine
neue Datei im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/
angelegt haben,
löschen Sie diese — und führen das Kommando apt-get update
respektive
aptitude update
erneut aus. Seit Debian 8 Jessie ist auch der Aufruf
apt update
zulässig.
Anstatt manuell Backups zu machen, können Sie auch das Verzeichnis
/etc/apt/
mit einer Versionsverwaltung wie z.B. Git versionieren. Das
Debian-Paket etckeeper [Debian-Paket-etckeeper] bietet dies sogar
automatisiert bei jeder Paketinstallation, -Aktualisierung oder
-Entfernung an, versioniert dann aber gleich das ganze Verzeichnis
/etc/
.