Wie bereits in Abschnitt 3.1.2, „Benutzte Paketquellen“ ausgeführt, sind die darin benannten Einträge Dreh- und Angelpunkt für alle verwendeten Paketquellen. Erfolgen von Ihnen oder einem Programm Änderungen darin, muss die Paketverwaltung anschließend noch über diese Modifikation informiert werden, damit sie den Paketcache anhand der aktualisierten Liste von Repositories auf den neuesten Stand bringt. Die Paketverwaltung erkennt die vorgenommenen Änderungen nicht von sich aus und wartet auf ihren „Anstoß“. Danach synchronisiert sie die lokal vorliegenden Informationen über die verfügbaren Pakete und deren Abhängigkeiten (siehe Kapitel 7, Paketcache) mit den konfigurierten Paketquellen.
Wir empfehlen Ihnen zur Aktualisierung den folgenden Ablauf:
cp -pv /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.backup
.
Gegebenenfalls macht das auch Ihr Texteditor automatisch.
/etc/apt/sources.list.d/
an. Der Name dieser Datei muss
dann auf .list
enden, bspw. skype.list
für die Paketquelle zum
Kommunikationsprogramm Skype.
apt-get update
, apt update
oder aptitude update
. Bitte
beachten Sie dazu auch unsere Anmerkungen unter
„Liste der verfügbaren Pakete aktualisieren“ in
Abschnitt 3.14, „Liste der verfügbaren Pakete aktualisieren“. Handelt es sich um ein
Upgrade auf eine neue Version Ihrer Distribution, lesen Sie bitte dazu
zusätzlich unter „Distribution aktualisieren“ in
Abschnitt 8.47, „Distribution aktualisieren (update und upgrade)“ nach.
Mit dieser Vorgehensweise ist sichergestellt, dass die Paketverwaltung Ihre Veränderungen in der Liste der Paketquellen beachtet hat. Nun können Sie die Pakete aus den geänderten oder neuen Paketquellen zu Ihrem System hinzufügen.
Möchten Sie diese Schrittfolge automatisieren, hilft Ihnen das
Kommando add-apt-repository
weiter. Dessen Möglichkeiten besprechen
wir genauer in Abschnitt 3.10, „Einträge mit add-apt-repository
im Griff behalten“.
Im Bedarfsfall können Sie auch auf den Stand vor Ihren Veränderungen
zurückgreifen. Sollte dies erforderlich sein, restaurieren Sie die im
ersten Schritt angelegte Sicherheitskopie oder löschen die zusätzliche,
zuvor angelegte Datei im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/
.
Anschließend führen Sie das Kommando apt-get update
, apt update
oder aptitude update
erneut aus und gelangen somit auf den vorherigen
Stand zurück.
Anstatt manuell Backups zu machen, können Sie auch das Verzeichnis
/etc/apt/
mit einer Versionsverwaltung wie z.B. Git versionieren. Das
Debian-Paket etckeeper [Debian-Paket-etckeeper] bietet dies sogar
automatisiert bei jeder Paketinstallation, -Aktualisierung oder
-Entfernung an, versioniert dann aber gleich das ganze Verzeichnis
/etc/
.